Intervention
Blücherblick
Ein Kleinstmuseum mit neuer Perspektive
Der Blick auf die Natur hat über die Jahrhunderte verschiede- ne auch architektonische Formen gefunden. Neben klassischen Aussichtstürmen, die dem Menschen eine seinem Herrschaftsan- spruch adäquate Übersichtsperspektive boten, haben sich Hoch- sitze und Ansitzhütten mit eigenwilliger Gebrauchsarchitektur als Orte des unbemerkten Belagerns von Natur etabliert. Die aktu- ellen Tierbeobachtungsplattformen dienen heute mehr der Jagd nach Bildern und dem ungestörten Studium von Natur.
Der von Herrn Blacke, seines Zeichens selbst Architekt, ins Leben gerufenen Blüchergarten hat seit den 80er Jahren vielen Men- schen einen neuen Blick auf Natur ermöglicht. Wie dieser Blick auch im Rahmen des Projekts „Eine Landschaft“ im Rahmen der documenta 15 zu vermitteln sei, war Gegenstand einer gemeinsamen Diskussion, in der Herr Balcke die Vogelbeobachtungsplattform im unweit gelegenen Buga-Gelände als mögliches Rollenmodell erwähnte.
In einem von den BlüchergärtnerInnen durchaus mit Humor selbst erarbeiteten Entwurf entsteht im Projekt eine Naturbeobachtungs- plattform im klassischen Stil, die den Documenta- BesucherInnen einen verstohlenen Einblick in die sonst nahezu unsichtbare Welt des naturnahen Gemeinschaftsgartens an der Blücherstraße ge- währt. Auf 5 Metern Höhe offeriert das Beobachtungshaus neben dem sonst unmöglichen Überblick über dieses Soziobiotop auch eine Dokumentation der Gartengeschichte in verschiedenen Lin- oldrucken vom Gartenschöpfer Balcke.
Ein Projekt von
mit Renée Tribble/TU Dortmund
und den Initiativen von Kassel Ost