MILA
Nahversorgung
SELBSTHILFE Der Laden an der Blücherstraße mit dem wunderbaren Giebeldach und den feinen Malereien fällt allen Passant:innen sofort ins Auge. Die Stadtteilgemeinschaft in Unterneustadt direkt gegenüber der Orangerie an der Fulda war eines Tages mit der Schließung des letzten Lebensmittelladens im Viertel konfrontiert. In Selbstorganisation übernahmen die Bewohner*innen das Geschäft und bieten hier im Mitgliederladen MILA seitdem viele verschiedene Produkte aus lokaler Produktion, biologischem oder fairem Anbau und genossenschaftlicher Produktion an.
GEMEINDEZENTRUM Der Laden wird samstags zum Treffpunkt der dorfähnlichen Alternativgemeinde mit eigenem Bestellservice, Ausstellungen und Plauderecke. Bei meinen Besuchen vermittelte sich mir darüber hinaus der Eindruck eines geheimen Gemeindezentrums, in dem Waren genauso wie Nachrichten, Rezepte genauso wie Gartentipps „gedealt“ werden.
Der Aufwand, mit dem hier alle unentgeltlich dafür sorgen, dass dieser Ort eine ortsnahe Versorgung garantiert, der Gemeinschaft erhalten bleibt und eine Vielzahl an lokalen Produkten bereithält, ist immens. Auch hier greifen Systeme wie die der SOLAWI, wo eine wirtschaftliche Grundlage durch Mitgliedschaft garantiert wird, die sich beim Einkauf dann amortisiert.
AHLE WURSCHT Besondere Aufmerksamkeit im Umfeld lokalen Wissens erweckte bei mir die Geschichte der „Ahle Wurscht“, einer nordhessischen Spezialität, bei deren Her- stellungsverfahren – wie mir erzählt wurde – die Wärme des frisch geschlachteten Fleisches nutzbar gemacht wird und die eigentlich aus hygienischen Gründen nicht mehr zulässig ist. Da es sich allerdings um eine historische wie nun geschützte Kulturtechnik handelt, ist die Fertigung ausgesuchten Fach- betrieben weiter erlaubt. Der Geschmack ist empfehlenswert!
MILA
Local Supply
SELF HELP The store on Blücherstrasse with its wonderful gable roof and fine paintings immediately catches the eye of all passers-by. One day, the local community in Unterneustadt, directly opposite the Orangerie on the Fulda, was confronted with the closure of the last grocery store in the neighborhood. The residents self-organized and took over the business, and since then have been offering a wide variety of local, organic, fairly grown and cooperative products here in the MILA members’ store.
COMMUNITY CENTER On Saturdays, the store becomes the meeting point for the village-like alternative community, with an extra ordering service, exhibitions, and a place to chat. During my visits, it also gave me the impression of being a secret community center that deals in goods as well as news, recipes, and even gardening tips.
Immense effort is made by everyone working here—free of charge—to ensure that this place guarantees local provision, is preserved for the community, and stocks a variety of local products. Systems such as SOLAWI (community-supported agriculture) are also effective here, in which an economic basis is guaranteed by memberships that are then redeemed against purchases.
AHLE WURSCHT In the context of local knowledge, I was particularly interested in the history of Ahle Wurscht (“old sau- sage” in the local dialect), a North Hessian specialty. Its production process, which—as I was told—harnesses the heat of the freshly slaughtered meat, is actually no longer permitted for reasons of hygiene. However, as this is a historical and now protected cultural technique, selected specialist enterprises are still authorized to produce it in this way. I highly recommend the taste!
Kund:innen und Mitglieder der Mila beim Einkauf
MILA
Nahversorgung
SELBSTHILFE Der Laden an der Blücherstraße mit dem wunderbaren Giebeldach und den feinen Malereien fällt allen Passant:innen sofort ins Auge. Die Stadtteilgemeinschaft in Unterneustadt direkt gegenüber der Orangerie an der Fulda war eines Tages mit der Schließung des letzten Lebensmittelladens im Viertel konfrontiert. In Selbstorganisation übernahmen die Bewohner*innen das Geschäft und bieten hier im Mitgliederladen MILA seitdem viele verschiedene Produkte aus lokaler Produktion, biologischem oder fairem Anbau und genossenschaftlicher Produktion an.
GEMEINDEZENTRUM Der Laden wird samstags zum Treffpunkt der dorfähnlichen Alternativgemeinde mit eigenem Bestellservice, Ausstellungen und Plauderecke. Bei meinen Besuchen vermittelte sich mir darüber hinaus der Eindruck eines geheimen Gemeindezentrums, in dem Waren genauso wie Nachrichten, Rezepte genauso wie Gartentipps „gedealt“ werden.
Der Aufwand, mit dem hier alle unentgeltlich dafür sorgen, dass dieser Ort eine ortsnahe Versorgung garantiert, der Gemeinschaft erhalten bleibt und eine Vielzahl an lokalen Produkten bereithält, ist immens. Auch hier greifen Systeme wie die der SOLAWI, wo eine wirtschaftliche Grundlage durch Mitgliedschaft garantiert wird, die sich beim Einkauf dann amortisiert.
AHLE WURSCHT Besondere Aufmerksamkeit im Umfeld lokalen Wissens erweckte bei mir die Geschichte der „Ahle Wurscht“, einer nordhessischen Spezialität, bei deren Her- stellungsverfahren – wie mir erzählt wurde – die Wärme des frisch geschlachteten Fleisches nutzbar gemacht wird und die eigentlich aus hygienischen Gründen nicht mehr zulässig ist. Da es sich allerdings um eine historische wie nun geschützte Kulturtechnik handelt, ist die Fertigung ausgesuchten Fach- betrieben weiter erlaubt. Der Geschmack ist empfehlenswert!
MILA
Local Supply
SELF HELP The store on Blücherstrasse with its wonderful gable roof and fine paintings immediately catches the eye of all passers-by. One day, the local community in Unterneustadt, directly opposite the Orangerie on the Fulda, was confronted with the closure of the last grocery store in the neighborhood. The residents self-organized and took over the business, and since then have been offering a wide variety of local, organic, fairly grown and cooperative products here in the MILA members’ store.
COMMUNITY CENTER On Saturdays, the store becomes the meeting point for the village-like alternative community, with an extra ordering service, exhibitions, and a place to chat. During my visits, it also gave me the impression of being a secret community center that deals in goods as well as news, recipes, and even gardening tips.
Immense effort is made by everyone working here—free of charge—to ensure that this place guarantees local provision, is preserved for the community, and stocks a variety of local products. Systems such as SOLAWI (community-supported agriculture) are also effective here, in which an economic basis is guaranteed by memberships that are then redeemed against purchases.
AHLE WURSCHT In the context of local knowledge, I was particularly interested in the history of Ahle Wurscht (“old sau- sage” in the local dialect), a North Hessian specialty. Its production process, which—as I was told—harnesses the heat of the freshly slaughtered meat, is actually no longer permitted for reasons of hygiene. However, as this is a historical and now protected cultural technique, selected specialist enterprises are still authorized to produce it in this way. I highly recommend the taste!
Kund:innen und Mitglieder der Mila beim Einkauf
Kund:innen und Mitglieder der Mila beim Einkauf
Ein Projekt von
mit Renée Tribble/TU Dortmund
und den Initiativen von Kassel Ost